Berlin, die hochdigitalisierte Charite, Gesundheitsreform, Hochsommer 2049 bei 40 Grad
In dieses Szenario führt die vierte Staffel der Serie „Charite“ in der ARD-Mediathek. In ihr kommen alle Herausforderungen zusammen, die uns heute schon bewegen plus die der Zukunft!
Hier meine persönlichen Highlights:
- Hitzewellen, die die stärkste Bedrohung für unser Leben darstellen
- die gesellschaftliche Spaltung wegen einer umstrittenen Gesundheitsreform
- ein unbekanntes Paläo-Bakterium aus dem Permafrost, dass sich schnell über die Nordsee ausbreitet
- die atemberaubende Digitalisierung der Medizin
- der Umgang mit ethischen Grenzen von Medizin und Technik usw.
In der Serie schwanke ich ständig zwischen zu beklemmend realitätsnah und herrlich zukunftdenkend.
Im Film ist ein Mann bei vollem Bewusstsein, kann jedoch nur noch die Augen bewegen und wird künstlich beatmet. Doch in der Cyber-Welt kann er sich frei bewegen. Damit sollen die geschädigten Nervenbahnen so stimuliert werden, dass sie wieder funktionieren. Es gibt schon heute Forschungen dazu.
Als Bonus gibt es noch einen Beitrag von Dr. med. Eckart von Hirschhausen, der zeigt, dass im Gesundheitswesen heute schon mehr geht, als wir glauben.
Beim Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen möchte ich in der Zukunft gern mitreden. Wahnsinn, wie leicht alle mit der Technik umgehen – auch Ältere.
In einer Folge übernimmt allerdings ein Hacker die Kontrolle über die kritische Infrastruktur. Der OP-Roboter lässt sich nicht mehr bedienen, automatischen Türen öffnen sich nicht, Beatmungsgeräte gehen in den Notstrom-Modus. Ich wünschte, schon heute ließen sich solche IT-Krisenfälle so leicht beheben wie im Film. Die Speicherung von sehr persönlichen Daten verspricht einen spannenden Diskurs.
Der Fokus auf 𝐏𝐫ä𝐯𝐞𝐧𝐭𝐢𝐨𝐧 ist genial – im Film ist das Gesundheitssystem neu gedacht. Allerdings dürfte das Scoren umstritten sein, da nur die eine OP erhalten, die Vorsorgemaßnahmen genutzt haben.
Die gesellschaftlichen Fragen sind bunt: neue Zusammenlebensformen wie die Ehe zu dritt, eine solidarische Schattenklinik, ein Chip im Gehirn zur Leistungssteigerung, mühelose Integration von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen im Arbeitsleben.
𝐅ü𝐫 𝐚𝐥𝐥𝐞, 𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐢𝐞 𝐙𝐮𝐤𝐮𝐧𝐟𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐆𝐞𝐬𝐮𝐧𝐝𝐡𝐞𝐢𝐭𝐬𝐰𝐞𝐬𝐞𝐧𝐬 𝐝𝐢𝐬𝐤𝐮𝐭𝐢𝐞𝐫𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐠𝐞𝐬𝐭𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧 𝐰𝐨𝐥𝐥𝐞𝐧 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐮𝐧𝐛𝐞𝐝𝐢𝐧𝐠𝐭𝐞 𝐄𝐦𝐩𝐟𝐞𝐡𝐥𝐮𝐧𝐠.